«Bäume sind Heiligtümer. Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiss, der erfährt die Wahrheit», erkannte bereits Hermann Hesse in seinem Buch «Bäume». Diese Worte führen dich auf eine faszinierende Reise in die Welt des Waldes und laden dich ein, seine verborgenen Schätze zu entdecken.

Unsere Wälder sind nicht nur wertvolle Lebensräume für viele Tieren und Pflanzen, sondern auch für uns Menschen etwas ganz Besonderes. Viele von uns geniessen es, im Wald zu wandern, Sport zu treiben oder einfach in Ruhe zu entspannen. Manche lassen sich sogar von seiner Schönheit zu Gedichten inspirieren. Doch der Wald ist mehr als nur ein Ort der Erholung. Er ist ein nachhaltiger Rohstofflieferant, ein Schutzraum für die Natur und ein wichtiger Akteur im Kampf gegen den Klimawandel.

Damit der Wald seine vielfältigen Aufgaben, die sogenannten «Waldleistungen und Waldfunktionen», erfüllen kann, bedarf es einer fachgerechten Pflege. Das Forstteam des Forstreviers Allschwil/vorderes Leimental arbeitet mit ausgebildeten Förstern, Forstwarten, Maschinisten und Lernenden im Auftrag von WaldeigentümerInnen und Gemeinden sowie in Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen. Von den Holzschlagarbeiten zur Verjüngung des Waldes über die Jungwaldpflege bis hin zur Instandhaltung der Wege und Feuerstellen und Naturschutzarbeiten – ihr Einsatz ist unverzichtbar für die Gesundheit unserer Wälder. Das Forstrevier ist für die Pflege der Waldungen von Allschwil, Binningen, Bottmingen, Biel-Benken und Oberwil zuständig. www.forst-revier.ch

In den Wäldern des Forstreviers wachsen jährlich ca. 3'800m3 Holz. Dies wird als als jährlicher Zuwachs bezeichnet. Die jährliche Nutzung (Holzschlag) richtet sich nach dem Zuwachs und wird als Hiebsatz bezeichnet. Zum Vergleich: In der Lokstadt Winterthur wird derzeit das Hochhaus Rocket gebaut. Es ist 100 Meter hoch und mit rund 5'400m3 besteht ein Grossteil des benötigten Baustoffs aus Holz. Das ist Weltrekord!

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Im Laufe der Zeit hat sich die Bewirtschaftung des Waldes stark gewandelt. Früher erfolgte die Holzgewinnung mühsam und manuell, während heute maschinelle Methoden eingesetzt werden. Die sind zwar effizienter, können aber den empfindlichen Waldboden belasten. Trotzdem setzen sich die Revierförster Ziele, wie beispielsweise die Erhaltung des typischen Landschaftsbildes des Sundgauer Hügellandes mit seiner reichen Verzahnung von Feld und Wald.

Der Wald erfüllt heute verschiedene Funktionen wie Erholungsraum, Biodiversitätsstützpunkt, Schutzgebiet, CO2-Senke und Trinkwasserregulator. Früher diente er hauptsächlich als Rohstofflieferant für Bau- und Brennholz, Futterlaub, Waldweide sowie Jagdwild. Beispielsweise führten frühere Nutzungen des Waldes als Futterlaubspender und Waldweiden zu abgeweideten Wäldern mit wenig Unterholz. Dies schuf lichte Lebensräume für Orchideen. Als Kastanienselven und Hochstamm-Obstgärten prägten sie lange Zeit das Landschaftsbild.

In der «Struttallme» wird eine vier Hektar grosse Waldfläche als Mittelwald bewirtschaftet. Früher war diese Form der Bewirtschaftung weit verbreitet. Dabei bestand der Wald aus einer Unterschicht, die zur Brennholzgewinnung diente. Zudem aus einer Oberschicht aus grosskronigen Bäumen, die alle 100 Jahren gefällt und als Bauholz genutzt wurden. Meist bildeten Eichen die Oberschicht und Hainbuchen den Hauptteil der Unterschicht. Weitere Gehölzarten ergänzten den Bestand und führten damit zu einem strukturreichen Lebensraum mit unterschiedlich alten Bäumen und Sträuchern. Mit dem Rückgang des Bedarfs an Brennholz wurden diese Mittelwälder in Hochwälder umgewandelt. Doch nun erkennen wir die ökologische und kulturhistorische Bedeutung dieser Mittelwälder und fördern sie wieder vermehrt.

Besuche uns vor Ort und entdecke, wie der Wald sich an den Klimawandel anpasst. Wir laden dich ein, die «Struttallme» zu erkunden und die Vielfalt unserer Wälder zu entdecken.

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