Der Geschichtspfad verbindet Oberwil mit Schönenbuch und führt durch das malerische Sundgauer Hügelland des Kantons Basel-Landschaft. Die Region um Basel ist bekannt für seine Obstbaukulturen. Dank des milden Klimas gedeihen hier vorwiegend Kirschen, aber auch Zwetschgen, Mirabellen und Weintrauben.
Im Gebiet um das Leimental spielen Obstkulturen heute eine untergeordnete Rolle. Die fruchtbaren Böden dieser sanft-hügeligen Landschaft mit Höhenlagen um 300 bis 350 m ü. M. ermöglichen eine intensive, grossflächige Bewirtschaftung – aber meist kombiniert mit Eingriffen in den natürlichen Wasserhaushalt.
Der offene, weite Charakter der Landschaft ist durch Ackerflächen, Fettweiden und Futtergraswiesen geprägt. Ursprünglichere Lebensräume wie Hochstammobstgärten sind selten geworden. Doch verschiedene Vernetzungskonzepte fördern die Biodiversität und Landschaftsqualität. Zudem schaffen extensiv genutzte Wiesen (Fromental und Magerwiesen), Hecken und Buntbrachen vielfältige Lebensräume. Gleichzeitig wird der Landschaftscharakter mit Hochstammobstgärten und Hochstämmern bereichert. Herausfordernd für die Förderung der charakteristischen Hochstammobstgärten sind deren aufwändige Pflege sowie eingeschleppte Krankheiten (z.B. Feuerbrand) und Schädlinge (z.B. Kirschessigfliege).
Kirschessigfliege
Seit etwa 2011 schädigt die aus Südostasien stammende Kirschessigfliege reifende Früchte aller heimischen Sorten. Sie gilt als schwer zu bekämpfender Schädling. Kaum sind die Eier in fast erntereifen Früchten gelegt, entwickeln sich im Nu neue Fliegen. Als Folge werden die Früchte ungeniessbar (Essigsäuregärung). Sie lassen sich weder als Obstbrand noch als Kompost verwerten.
Vor der Ernte werden keine Insektizide mehr eingesetzt. Daher müssen die befallenen Früchte entfernt und vernichtet werden. Dies durch den Einsatz von Fangfallen (mit Apfelessig), Bespritzen mit stäubenden Substanzen wie Kaolin oder Löschkalk (verursachen weisse Flecken auf dem Obst) oder biologisch mit der Asiatischen Schlupfwespe.
Nicht nur der Obst- und Weinbau leidet unter dieser invasiven Art. Auch viele fruchtende Waldpflanzen – z.B. Holunder, Brombeeren und Hartriegel – verbreiten sich schlechter. Denn die Vögel verschmähen die befallenen Früchte schlichtweg.
Da die Kirschessigfliege bei Minustemperaturen stirbt, lässt sich die nächstjährige Fruchternte durch geeignete Massnahmen gut schützen (feinmaschige Schutznetze, Fallen usw.).
Alternative Obstkulturen
Früchte mit dicker Schale: Äpfel und Birnen werden nur befallen, wenn deren Schalen bereits beschädigt sind. Das Gleiche gilt für Mispeln, Quitten und Baumnüsse sowie dickschalige Trauben. Der Befall durch diese Fliege ist stark sortenabhängig, je nach Fruchtfarbe, Schalendicke und Reifezeit.
Die Kirschessigfliege bevorzugt ein gemässigtes Klima. Bei über 30 °C ist sie weniger aktiv, vor allem wenn es zusätzlich noch trocken ist. Unter minus 3 °C stirbt sie. Fruchtsorten, die vor der Hauptaktivitätszeit der Fliege (Juli bis Oktober) reif sind, haben bessere Chancen.
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