Das zunehmende wärmere und trockenere Klima hat nicht nur Auswirkungen auf uns Menschen, sondern auch auf den Wald. Das Eschentriebsterben und eingeschleppte Schädlinge wie der Buchsbaumzünsler oder seit 2011 der Laubholzbockkäfer bedrohen unsere Wälder. Eine nachhaltige Waldentwicklung erfordert eine geeignete Mischung standortgerechter Baumarten und das regelmässige Beseitigen von Schädlingen. Die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) erforscht zukunftsfähige Waldbäume, die den sich ändernden Bedingungen standhalten und ein neues Waldbild entstehen lassen. Von Buchen und Tannen bis hin zu Linden und Ahornen – jede Baumart hat ihre eigenen Vorlieben für Standort und Klima.
Buchen – oft gemeinsam mit Weiss-Tannen und Fichten – gedeihen optimal an schattigen, aber mässig feuchten Standorten. Linden, Elsbeeren und Schneeballblättrige Ahorne hingegen bevorzugen wärmere, sonnigere und trockenere Lagen. Trauben- und Flaumeichen begleiten Schneeballblättrige Ahorne an Standorten, die von feucht bis trocken wechseln. Die Stiel-Eiche bevorzugt etwas feuchtere Standorte, gerne zusammen mit Buchen, Föhren und Kastanien.
Zu diesen einheimischen Arten gesellen sich immer häufiger eingeführte Arten wie Douglasien, Atlas-Zedern, Baum-Hasel, Nussbäume und Zerr-Eichen. Die nordamerikanische Douglasie wurde wegen ihres dauerhaften Holzes (Bauholz, Gartenmöbel) in Europa angebaut. Sie dürfte dank ihrer relativen Trockenresistenz gute Karten im Klimawandel haben. Das Gleiche gilt für die anspruchslose, hitzetolerante Atlas-Zeder, deren gerader Wuchs gutes Bauholz liefert. Die südosteuropäische Zerr-Eiche verfügt über ähnliche Holzqualitäten wie die Stiel-Eiche. Sie ist resistenter gegen Trockenheit, bevorzugt aber ein milderes Klima und wächst in der Schweiz nur im Tessin auf natürliche Weise.
All diese eingeführten Baumarten ermöglichen als Gastbäume in Wäldern und vermehrt im Siedlungsraum an das zukünftige Klima angepasste Grünräume. Sie können beispielsweise als Erst-Bepflanzung die Fläche für anspruchsvollere Arten nutzbar machen. Dabei verdrängen sie die heimische Pflanzenwelt nicht (nicht invasive Arten).
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