Erfahre mehr über das Isigs Brüggli Hochwasserrückhaltebecken, das Allschwil vor schweren Hochwassern schützt. Dieser zehn Meter hohe Damm besteht aus einer speziellen Erdschüttung mit Dichtungskern. Er hat eine Kapazität von bis zu 200'000 m3 Wasser. Das entspricht etwa 1'111'111 gefüllten Badewannen! Die Überflutungsfläche bei Volleinstau beträgt ca. 60'000 m2. Das entspricht der Grösse von neun Fussballfeldern oder 13 Mal der Fläche des Allschwiler Weihers.

Das Becken ist jedoch nicht nur ein Schutz vor Überschwemmungen, sondern auch ein Zuhause für verschiedene Amphibienarten. Hier findest du Lebensräume für Berg- und Fadenmolche, Geburtshelferkröten, den «Glögglifrosch», Gelbbauchunken, Erd- und Kreuzkröten sowie Teich- und Grasfrösche. Dieses Amphibienschutzgebiet von nationaler Bedeutung (BL 191 Mühlebachtal) dient als Ersatz für die Amphibiengebiete der Ziegelei Allschwil (Objekt BL3). 

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Gefülltes Hochwasserrückhaltebecken (Foto: Elisabeth und Walter Merz)

Artenportraits

Fadenmolch

Foto: Albert Krebs, ETH Zürich

Der Fadenmolch, unser kleinster heimischer Molch, ist in grossen Teilen Westeuropas verbreitet. Interessanterweise gibt es Bastarde zwischen Faden- und Teichmolchen, und einige Tiere können sogar im Wasser überwintern.

  • Beobachtungszeitraum: Februar bis November
  • Grösse: 8.5 – 9.5 cm
  • Erkennungsmerkmal: Schlank, brauner Rücken, gelbbraune Flanken, heller Bauch. Männchen haben einen scharf abgesetzten, 3-8 mm langen Faden an der Schwanzspitze und dunkle Fleckenmuster auf der Körperoberseite.
  • Nahrung: Larven jagen Kleinkrebse und Wasserinsekten, während Erwachsene eine Vielzahl von Tieren fressen, darunter Kleinkrebse, Würmer, Insekten und deren Larven.
  • Lebensraum: Besiedelt stehende und schwach fliessende Gewässer wie Waldweiher, Gräben, Torfstiche und Moorgewässer. Auch schattige und kühle Gewässer sowie Quellgewässer werden genutzt.
  • Gefährdungsstatus: Verletzlich

Schutz: Flache, fischfreie Gewässer, halbschattig und nahe an Waldgebieten oder bestehenden Populationen gelegen, bieten gute Lebensbedingungen für den Fadenmolch.

Beobachtungstipp: Der Fadenmolch hält sich oft am Gewässergrund oder im dichten Pflanzenbewuchs auf. Manchmal kann man ihn auch nah am Ufer im seichten Wasser entdecken, oft versteckt unter Pflanzenresten.

Quellen:

Fadenmolch | info fauna
Steckbrief: Fadenmolch (bund.net)
Artenporträt Fadenmolch - NABU

Geburtshelferkröte

Foto: Albert Krebs, ETH Zürich

Die Geburtshelferkröte ist eine einzigartige Amphibienart mit einer faszinierenden Lebensweise. Über Wochen trägt das Männchen die Eier auf dem Rücken und bringt sie dann pünktlich zum Schlüpfen zum Gewässer. Leider ist diese Art stark bedroht und benötigt dringend Schutzmassnahmen.

  • Beobachtungszeitraum: März bis September
  • Grösse 3.5 – 5 cm
  • Erkennungsmerkmal: Heller, flötender Ruf; gelblich- bis bräunlichgraue Oberseite mit undeutlichen dunkleren Flecken; leicht schlitzförmige Pupille, die senkrecht verläuft.
  • Nahrung: Ameisen, Käfer, Schmetterlingsraupen, Heuschrecken, Regenwürmer, Spinnen, Nacktschnecken und Tausendfüßler.
  • Lebensraum: Sonnige und warme Landlebensräume mit zahlreichen bodenfeuchten Verstecken wie Sand- und Tongruben, Steinhaufen, Wiesentälern und Gärten.
  • Gefährdungsstatus: Stark gefährdet! Die Geburtshelferkröte durch den Verlust ihres Lebensraumes bedroht und steht auf der Roten Liste unter gefährdete Arten.

Schutz: Die Neuanlage von stehenden, fischfreien Gewässern, das Freihalten von sonnigen Böschungen mit Verstecken und das Erhalten von unverfugten, besonnten Mauern sind wichtige Maßnahmen zum Schutz dieser Art. Für das Überleben der Geburtshelferkröte in der Schweiz trägt das Baselbiet eine besondere Verantwortung. Aus diesem Grund hat die Fachstelle Natur und Landschaft des Kantons Basel-Landschaft ein Aktionsplan zum Schutz und Förderung des Glögglifrosches ins Leben gerufen.

Beobachtungstipp: Geburtshelferkröten graben sich tagsüber in Erdspalten oder unter Steinen ein, um sich nachts oder in der Abenddämmerung auf Nahrungssuche zu begeben.

Quellen:

(Pro Naura)
Artenporträt Geburtshelferkröte - NABU
Steckbrief: Geburtshelferkröte (bund.net)
Geburtshelferkröte | Staat Freiburg

Gelbbauchunke

Fotos: Hans R. Reinhard, ETH Zürich

Die Gelbbauchunke zeichnet sich durch ihren leuchtend gelben Bauch aus, den sie bei Gefahr zur Schau stellt. Sie gehört zu den Froschlurchen und den Amphibien, aber nicht zu den Kröten oder Fröschen und zeigt den "Unkenreflex", indem sie alle Gliedmassen von sich streckt. Unken gelten als wanderfreudig und können neue Lebensräume über mehrere Kilometer hinweg besiedeln.

  • Beobachtungszeitraum: April bis September
  • Grösse: 4-5 cm
  • Erkennungsmerkmal: Ovaler Körper mit vielen Warzen, unterschiedliche Farbvarianten je nach Lebensraum. Gelber Bauch mit blau-schwarzen Mustern und herzförmige Pupillen.
  • Nahrung: Erwachsene fressen Würmer und Gliederfüßer, während Larven Algen von Steinen und dem Boden raspeln.
  • Lebensraum: Flusstäler, Auen, feuchte Wälder und Abbaugebiete mit Feuchtstellen. Früher auch in der Umgebung von Bauernhöfen und auf Weiden.
  • Gefährdungsstatus: Verletzlich

Schutz: Renaturierung der Flussufer, Schaffung sonniger Feuchtstellen mit temporären Gewässern und Verbindung von isolierten Populationen durch Beseitigung von Barrieren, bzw Herstellung von Verbindungen.

Beobachtungstipp: Achten Sie auf den leisen, regelmäßigen Paarungsruf der männlichen Tiere, ein "Uh-uh-uh", während sie auf der Wasseroberfläche schwimmen, besonders während der Paarungszeit im Mai und Juni.

Quellen:

Gelbbauchunke - Amphibien | Natur- und Tierpark Goldau
Gelbbauchunke | info fauna
Gelbbauchunke – WWF Region Basel (wwf-bs.ch)

Kreuzkröte

Foto: Stefan Weber, SKK

Die Kreuzkröte fällt mit ihren auffällig kurzen Hinterbeinen auf, die sie zwar nicht zum Springen, aber zu einem behänden und flinken Laufen verhelfen. In den milden Nächten von Mai und Juni erklingt ihr lautes Paarungsgequake, das zu den lautesten in der heimischen Amphibienwelt zählt.

  • Beobachtungszeitraum: Mitte April - September
  • Größe: 5-7 cm
  • Erkennungsmerkmal: Plump und gedrungen, kurze Hinterbeine, warzige Haut mit oft rötlichen Warzen, bräunliche, beige oder graue Grundfarbe, dunkelbraune oder olivgrüne Körperoberseite.
  • Nahrung:
  • Lebensraum: Präferiert frische Abbaugebiete wie Kiesgruben, Sand- und Lehmgruben, Steinbrüche und Baustellen. Trockene, warme und wenig bewachsene Lebensräume mit sandigem oder kiesigem Untergrund werden bevorzugt, wie Dünen, Sand- und Kiesgruben, Heidelandschaften oder Gärten und Brachflächen.
  • Gefährdungsstatus: Als seltene Amphibienart der Schweiz ist die Kreuzkröte in der roten Liste als stark gefährdet eingestuft.

Schutz: Durch die allgemeine Intensivierung finden sich heute viel zu wenige und zu kleine Gewässer in diesen Gebieten. Die Erhaltung und Schaffung geeigneter Lebensräume in Abbaugebieten sowie der Schutz vor der allgemeinen Intensivierung sind entscheidend für das Überleben der Kreuzkröte.

Beobachtungstipp: Um den lauten Rufen der Kreuzkröten zu lauschen, lohnt es sich, bis in die Abendstunden wachzubleiben und auf ein Sommergewitter zu hoffen. Die Fortpflanzungsaktivitäten dieser Krötenart sind oft mit Regenfällen verbunden.

Quellen:

Kreuzkröte | info fauna
Steckbrief: Kreuzkröte (bund.net)
Unser Tipp im Mai: Ja, wo krabbeln sie denn? (bund.net)

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